Patt-Situation an der Tabellenspitze
Im mit Spannung erwarteten Spitzenkampf zwischen dem FC Trübbach und dem FC Gams gab es am Pfingstmontag keinen Sieger. Die beiden Werdenberger Teams liegen weiterhin punktgleich an der Tabellenspitze der 4. Liga Gruppe 3.
2:2. Der Spitzenkampf Trübbach gegen Gams ist vorbei. Beide Teams sind keinen Schritt vorwärts gekommen. Aber sie haben, was nicht unwesentlich ist, auch keinen neuerlichen Rückschritt gemacht. Trübbach und Gams zieren weiterhin mit 34 Punkten die Ranglistenspitze der 4. Liga Gruppe 3, die Ausgangslage um den Aufstieg ist offener und spannender denn je. «Dranbleiben, keinePunktemehr abgeben», so dasMottovon Gams- Spieler Thomas Dürr. «Vorwärts schauen und hoffen, dass irgendwer noch Federn lässt», meint Trübbach-Spieler Stefan Balmer nach dem Abpfiff. Wer seiner Meinung nach die besagten Federn zu lassen hat, versteht sich von selbst. Doch um ein Haar wären die Trübbacher zu Hause gerupft worden.
Gams war aggressiver
«In der ersten Halbzeit agierten wir zu zurückhaltend, zu wenig aggressiv», kommentiert Balmer. Oder anders ausgedrückt: Die Gamser waren von Spielbeginn weg, im Gegensatz zu den Gastgebern, wach und willig, zu gewinnen. Trübbach wirkte zuweilen rat- und ideenlos. Zwar nutzte Gams dies zur 0:1-Pausenführung aus. Aus Dürrs Sicht viel zu wenig: «Wir hätten in der ersten Halbzeit alles klar machen müssen.»
Wende zeichnete sich ab
Oder kurznach Wiederanpfiff. Noch keine Minute war auf der Gufalons gespielt, als ein flotter Angriff über links aufs Trübbacher Tor rollte. Gary Hoppeler flankte zum im Strafraum völlig freistehenden Dürr – dessen Schuss verfehlte aber das Tor knapp. «Sch… – den hätte ich gerne gemacht», ärgerte sich der Gamser. In den folgenden 38 Minuten sollte der Ärger nicht kleiner werden. Der starke Nurudeen Mohammed fiel in der 53. Minute verletzt aus. Die Folge davon war, dass auch die Gäste aus Gams ausfielen. Eine Wende zeichnete sich mehr und mehr ab, doch noch agierte Trübbach offensiv zu harmlos und zu wenig genau, um Gams-Keeper Adrian Dürr ernsthaft zu prüfen. Just in jener Phase, als sich Ballbesitz und Offensivbemühungen wieder ausglichen, schlug Trübbachs Topskorer Dario Zimmermann erbarmungslos zu. Nach einem Freistoss hinein in den Strafraum reagierte er am schnellsten und erzielte das 1:1.
Erst Latte – dann Gegentor
Die Antwort der Gäste folgte sogleich. Erneut ein schnell vorgetragener Angriff über links, wieder war es Hoppeler, der in der Mitte Dürr fand – doch der Stürmer traf nur die Latte. «Wir hätten gewinnen können, wenn wir die Chancen verwertet hätten », analysiert Thomas Dürr, dessen Ärger fünf Minuten später noch grösser wurde. Denn Mergim Murtezi schloss eine feine Einzelleistung Zimmermanns zur 2:1-Führung ab.
Tormit erster Ballberührung
«Doch auch da habe ich dran geglaubt, dass wir noch einen machen können», sprach Dürr stellvertretend für seine Mannschaft, die motiviert und kämpferisch weiterspielte. «Wir haben nicht viel geändert», äussert sich Stefan Balmer zur geglückten Wende. «In der Pause hat uns der Trainer aber deutlich gemacht, worum es geht.» Doch die Gastgeber vermochten nicht rechtzeitig die offensivere Ausrichtung zu ändern. «Wir standen einen Tick zu offensiv, so dass wir hinten Lücken hatten», erklärt Balmer, der in der 83. Minute eingewechselt wurde. Zur selben Zeit wie der Gamser Philip Näf, der, nachdem TorschützeMichele Beti steil auf die Reise geschickt wurde, von ebendiesen im Strafraum angespielt wurde. In aller Ruhe konnte er das Leder annehmen und sich die Ecke aussuchen – 2:2 nach 84 Minuten und Näfs erstem Ballkontakt.
Zwei Chancen – kein Tor
Danach konnte auch Balmer zeigen, was er drauf hat. In der 87. Minute erreichte ihn ein herrlicher Querpass von Zimmermann. «Der Ball lag etwas zu weit vorne und ich konnte ihn nicht mehr so recht drücken», berichtet er von seiner grossen Chance, das Spiel zu entscheiden. «Der Goalie hält meinen Schuss aber auch sensationell», ergänzt Balmer. Nur zwei Minuten später wird er zum Trübbacher Pendant von Thomas Dürr. Sein Weitschuss nach einem Freistoss klatscht an die Latte. «Ich nahm volles Risiko. Schade, ist der nicht hinein.» Letztlich durften beide Latten- Torschützen das Spielfeld zufrieden verlassen. «Es war eine starke Mannschaftsleistung, eine der besten dieser Saison», lobt Dürr. «Ein guter Match, besonders in der zweiten Halbzeit war die Leistung gut. Mit dem 2:2 können wir leben», sagt Balmer.
Trübbach − Gams 2:2 (0:1)
Gufalons − 300Zuschauer. − Sr. Zimmermann.
Tore: 29. Beti 0:1. 71. Zimmermann 1:1.
81. Mergim Murtezi 2:1. 84. Philip Näf 2:2.
FC Trübbach: Brunner; Nicolas Dinner, Georgis,
Aziri, Schönenberger (64. Linvers);
Eugster (46. Telic); Herrmann; Gabriel Dinner;
Mergim Murtezi (83. Balmer), Bertsch;
Zimmermann.
FC Gams: Adrian Dürr; Eggenberger,
Christian Näf, Weiss, Suhner, Mohammed
(53. Hardegger); Rüdisühli, Fäh; Thomas
Dürr, Hoppeler (83. Philip Näf); Beti.
Bemerkungen: Verwarnungen: 16. Eugster,
25. Eggenberger, 32. Thomas Dürr,
65. Herrmann, 75. Beti, 88. Hardegger (alle
wegen Foulspiel). – 76. Lattenschuss Thomas
Dürr, 89. Lattenschuss Balmer.
Quelle, Werdenberger und Obertoggenburger (ROBERT KUCERA)